Naturwissenschaften
Wahlpflichtfach BiU auf der Suche nach gentechnischen Veränderungen in Nahrungsmitteln
Nachdem zwei Wahlpflichtfachkurse den Grundlagen zur Genetik und dem Basiswissen über Gentechnik gewidmet waren, ging es am Mittwoch, dem 9. Jänner 2019, zu einem 5-stündigen molekularbiologischen Praktikum ins Open Lab im Vienna Bio Center, wo die Schülerinnen und Schüler die DNA verschiedener Lebensmittelproben isolierten, Abschnitte dieser mittels Polymerasekettenreaktion, kurz PCR, vervielfältigten und mit Hilfe einer Gelelektrophorese sicht- und auswertbar machten.
Eine besonders bemerkenswerte Probe war der vegane Speck, direkt aus den USA importiert, der uns zum Nachdenken brachte über die Angebote der Lebensmittelindustrie und die Verantwortung der Konsumenten und Konsumentinnen.
Aufwändige Laborarbeit, aber auch kritische Betrachtungen pro und contra gentechnisch veränderter Lebensmittel beschäftigten uns an diesem intensiven Nachmittag.
Auch die rechtliche Situation weltweit, die Unterschiede in der Haltung zu Grüner Gentechnik in den EU-Ländern und den sehr viel toleranter eingestellten Ländern, wie USA und Kanada, waren Themen unseres Praktikums. Wie sehr auch wirtschaftliche Interessen die komplexe Diskussion pro und contra Gentechnik in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion bestimmen, wurde uns an Hand von Mais, Soja und Baumwolle vor Augen geführt. Dass die sinnvolle Abgrenzung zwischen beabsichtigt gentechnisch veränderten Lebensmitteln und nicht zielgerichteten gentechnischen Veränderungen, z.B. durch Atomic Gardening, tatsächlich äußerst schwierig ist, macht die Sachlage komplex und sehr schwer beurteilbar! Obwohl die Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen sicherlich nicht ausreichend erforscht sind, Patente auf Saatgut und Pestizide Abhängigkeiten erzeugen, eventuell resistente „Superunkräuter“ entstehen könnten und die unkontrollierte Ausbreitung von transgenen Lebewesen in der Natur befürchtet werden muss, sprechen doch einige Aspekte für den Einsatz der Grünen Gentechnik: höhere Erträge, länger haltbare Produkte, Sicherung der Welternährung, Lebensmittelproduktion mit weniger Energie- und Pestizideinsatz und die Herstellung allergenfreier Lebensmittel mit erhöhtem Vitamingehalt.
Aufspüren können wir sie jetzt in jedem Fall, die gentechnischen Veränderungen in Lebensmitteln!
Für das BiU-Wahlpflichtfach C. Rötzer