Pragreise der 8a 2013
Pragreise der 8A mit Frau Prof.Kytir und Frau Prof Mathé:
Nun, da wir uns wieder in Wien befinden und bereits zum zweiten Mal die Aufgabe an mich herangetragen wurde, die Geschehnisse unserer kleinen Unternehmung in diesen wenigen Zeilen niederzuschreiben, will ich meine Bürde mit Würde tragen und mein Bestes geben, um das mir Abverlangte in einem verständlichen Text zu verfassen. Doch jetzt genug der einleitenden Worte! Erinnern wir uns lieber an eine Zeit, die die Meisten meiner Mitreisenden - und ich möchte mich entschuldigen, falls jene meine bescheidene Meinung nicht teilen - wohl nicht so schnell vergessen werden.
Trotz einiger Komplikationen, wie etwa das unerwartet späte Eintreffen der Heidi O. oder die Beschlagnahmung unserer Sitzplätze durch einen eindeutig nicht wachen Fahrgast, kamen wir alle unbeschadet im Rom des Nordens und Paris des Ostens an: Prag. Nun muss man sich die ersten Eindrücke vorstellen, die uns von allen Seiten dieser goldenen Stadt bestürmten. Welche Pracht, welch Stolz, welche Vergangenheit trug die Perle Tschechiens zur Schau! Gebannt von diesen gewaltigen Impressionen machten wir uns auf den Weg in unser kuscheliges Domizil, das Hotel Salvator. Dieses konnte nicht nur durch seine wohlige Atmosphäre, sondern auch durch seine außerordentlich günstige Lage bestechen. Es befand sich nämlich nahe beim Hauptplatz, war jedoch in einer Seitengasse verborgen, so dass sich keine ahnungslosen Touristen dorthin verirren konnten.
In den Zimmern eingezogen, machte sich die Klasse auf eigene Faust an die Entdeckung der goldenen Stadt und fand schnell den Grund für diesen meiner Meinung etwas pathetischen Namen. Viele der dortigen Dächer waren aus Kupfer, welches jetzt natürlich schon lange grün geworden ist. Doch zur Blütezeit jener historieträchtigen Stadt müssen eben diese Dächer wie reinstes Gold gestrahlt haben. Ach, was hätten wir nicht alles dafür gegeben einen Blick auf die Stadt in ihrer damaligen Form zu erhaschen. Doch dem gewieften Leser wird schnell klar: Was ist schon beständig? Die Dinge ändern sich. So eben auch Dächer, Bauwerke, Sichtweisen und manchmal sogar geschriebenes Wort.
Montag ist der Anfang der Dinge: Nach einem reichhaltigen Frühstück unter den Augen von Faye Dunaway und Cary Grant, machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg unsere Reiseleiterin zu treffen. Dieses auffallend hilfsbereite Geschöpf führte uns durch Prag und zeigte uns, welche Geschichten sich hinter den berühmten Bauwerken verbargen, wie etwa dem Veitsdom, der Karlsbrücke oder der Prager Burg. Nach der Führung waren wir selbstverständlich sehr hungrig und fielen in kleinen Scharen über die hervorragende tschechische Küche her: Ob Schweineknie oder Prager Frühlingsrolle, hier kommt eigentlich jeder auf seine Kosten und die sind dank der tschechischen Krone nicht mal sonderlich hoch.
Auf Montag folgt bekanntlich Dienstag: Jetzt, als wir uns gerade in Prag eingewöhnt hatten, brach schon der letzte Tag über uns herein. Da die zahlreichen Eindrücke unsere noch jungen Geister und Körper angestrengt hatten, fiel es kaum schwer die selige Umarmung des Schlafes zu finden, und wer sie fand konnte sich am Morgen des eher verhangenen Dienstages nur schwer aus ihr lösen. Dennoch fühlte sich unsere wissensdurstige Gruppe nach dem Frühstück erneut bereit, die goldene Stadt zu erkunden. Das Programm für jenen Tag bestand aus einer Besichtigung des Kafka-Museums, sowie einem Spaziergang durch mehrere Synagogen und den berühmten Prager Friedhof im jüdischen Viertel. Am Abend ließen wir den Tag bei einem deftigen Essen ausklingen und gingen gut gelaunt zu Bett.
Nun da ich meinen Bericht beinahe beendet habe will ich mein Wort an Sie, ja genau Sie, eifriger Leser, richten. Waren Sie schon in Prag, ja (Wenn nicht lesen Sie besser nicht weiter, oder zumindest nicht vor ihrem ersten Besuch in Prag)? Versuchen sie sich an den Zauber zu erinnern, den diese schlichtweg traumhafte Szenerie in Ihnen ausgelöst hat. Ich bin mir sicher, jeder verbindet seine ganz privaten Erinnerungen mit einer solchen Stadt, vollkommen egal ob es nun der verführerische Duft eines würzigen Gulaschs im Brot, die überwältigende Architektur, welche von einer bewegten Geschichte herrührt, oder der besondere Charme der Prager und Pragerinnen ist. Zu guter Letzt richte ich mein Wort im Namen der ganzen 8A an die beiden Frauen, die diese Reise erst möglich gemacht haben, um ihnen meinen, nein unseren, Dank auszusprechen: Frau Prof. Kytir und Frau Prof. Mathé!!!
Raffael Konnerth im Namen der ganzen 8A