Geisteswissenschaften und Religion
Fragile Schöpfung - Besuch der Ausstellung im Dom Museum RK 8B
Als ich gehört habe, dass wir ins Dom Museum gehen, habe ich mir zuerst gedacht, dass wir dort nur kirchliche Kunstwerke zu sehen bekommen. Aber sobald wir den ersten Ausstellungsraum betreten hatten, war klar, dass es dort nicht ausschließlich um sakrale Kunst geht. In der Ausstellung „Fragile Schöpfung“ wurde auf verschiedenste Weise die Natur inszeniert und dargestellt.
Besonders angesprochen hat mich das Kunstwerk „Nursery“ von Mark Dion (*1961): ein Kinderwagen mit Pflanzen darin. Ich finde, dieses Werk hat eine besonders wichtige und auch aktuelle Aussage, nämlich, dass wir Menschen genauso auf die Natur wie auf einen Säugling aufpassen müssen.
Sarah
Pflanzen im Kinderwagen. U.a. lassen sie sich so gut herumschieben. Was genau der Künstler damit ausdrücken wollte, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Doppeldeutigkeit des Titels „Nursery“ bedeutet gleichermaßen Kindergarten als auch Baumschule. Von uns wurde es als Gegenüberstellung von neu und alt, als Kontrast der Gemeinsamkeiten und Unterschiede interpretiert. (…) Anstatt eines Babys Pflanzen hineinzulegen: die Natur ist mindestens genauso wichtig für unsere Zukunft und unser (Über)Leben wie neue Kinder. Zerstören wir die Zukunft, die Umwelt, die Pflanzen, so werden wir daran zugrunde gehen.
Zumindest eines ist klar: Mit diesem Ausstellungsstück von Mark Dion wird Gesellschaftskritik ausgedrückt – und schon deshalb ist die Ausstellung sehenswert! (nicht nur, weil im Dom Museum auch das älteste Porträt des Abendlandes hängt…
Magdalena
Es war ein quadratisches Bild der Künstlerin Helga Philipp-Okunev (1939-2002), das aus schwarzen und weißen Rechtecken bestand, welche von den Ecken her bis zur Mitte hin fortwährend kleiner wurden. Es war extrem symmetrisch. Wenn man es von oben betrachtet, kann man ein Kreuz sehen, oder auch 4 Berge und Täler oder Schluchten in der Mitte.
Theodor
Ich fand das Bild des Künstlerkollektivs Muntean & Rosenblum (* beide 1962 in Österreich / Israel) und die Darstellung der Personen, die sich nicht direkt anschauen, aber einander zugewandt sind, sehr beeindruckend. Unter dem Bild stand „Nothing exists independently, not a single molecule, not a thought“ – das hat mein Interesse geweckt! Die Kunstvermittlerin hat uns dann mehr darüber erzählt: dieses Werk war schon einmal im Dom Museum ausgestellt (zu einem anderen Thema) und kann so interpretiert werden, dass alles irgendwie zusammenhängt. Auch die Personen auf dem Bild sind alle für sich alleine in einer Naturlandschaft und trotzdem sitzen sie dort zusammen.
Pia
Ich habe eher mit einem Dommuseum gerechnet und war recht überrascht, dass die Kunst nicht direkt was mit der Kirche zu tun hat. Wir mussten alle ein Kunstwerk aussuchen und es beschreiben. Ich selbst habe das Objekt „Nowhere to Be Found“ des Künstlers Mathias Kessler (* 1968) gewählt: ein Totenschädel in einem kleinen Aquarium. Krebse, Korallen und Garnelen leben in diesem und zeigen dadurch, dass mein Tod Leben für andere bedeutet. Das Leben ist endlich. Erst dadurch gewinnt das Leben an Wert.
Tobias