SchuleklProjekt: Dialog: Kunst oder Architektur?

Die BE Gruppe 7BC beschäftigte sich im heurigen Schuljahr intensiv mit Architektur im Rahmen eines, über das Schulkulturbudget geförderten Projektes.

Die SchülerInnen hielten Referate über namhafte Architekten der Gegenwart und Vergangenheit, die in Wien präsent sind. So gab es neben Themen wie Theophil Hansen, Otto Wagner, Johann Bernhard Fischer von Erlach die modernen Themen wie Adolf Loos, Roland Rainer, Günther Domenig, Hans Hollein , Wilhelm Holzbauer Friedensreich Hundertwasser und auch Namen wie Harry Seidler, Ortner und Ortner, Neumann und Steiner, Zaha Hadid , Rolf Prix, Jean Nouvel, ....u.a...
Als nächsten Schritt sollten die SchülerInnen selbst kreativ werden im Rahmen eines, über das Schulkulturbudget geförderten Projektes.
Ich habe eine Architektin eingeladen, DI Gordana Pivarski, die selbst viel Erfahrungen in verschiedenen Architekturbüros gesammelt hat und zuletzt am Projekt Bahnhof Wien Mitte mitgearbeitet hat. Dabei hat uns besonders die Kooperation zwischen Architekten und der Künstlerin Esther Stocker interessiert, deren Gestaltungsmuster die Grundlage für Boden und Decke im Eingangsbereich war. Im Rahmen eines Lehrausganges haben wir diesen besichtigt. Die geometrisch und doch versetzt angeordneten Betonelemente haben wir dann mit einer anderen Zusammenarbeit von Architektur und Kunst verglichen, nämlich des neu erbauten Hotels, Sofitel im 2. Bezirk, wo die Künstlerin Pipilotti Rist den Eingangsbereich, die Decke des Skyrestaurants und einen dreieckigen verglasten Raum, einen Einschnitt in das Gebäude mitgestaltet hat, das auch bei Nacht leuchtend sichtbar ist.


Zusätzlich wurden die SchülerInnen noch mit vielen Ideen moderner Architektur ausgerüstet, teils auch mit utopischen Projekten unter Verwendung verschiedenster Materialien und Technologien.
Beton, Holz Glas, Metall gestalten heute genauso mit, wie Wasser, Bepflanzungen oder Solartechnologien. Die Auseinandersetzung sollte die Kompetenzen schulen, Baukultur wahrzunehmen und über Raumgestaltung zu reflektieren.
Als Nächstes gab es für die SchülerInnen 15 Standorte in Wien zur Auswahl, die eine attraktivere Gestaltung verdienen würden (Schule, Plätze, Parks, Brücken, Straßenbahn und öffentliche Gebäuden in Wien). Es gab mehr Gruppen als geplant, nämlich 12 Gruppen aus 20 SchülerInnen, die zunächst mit Hilfe von Fotos und Transparentpapier ihre Ideen skizzierten.
Um Kreativität zu fördern wurde den SchülerInnen größtmögliche Freiheit gegeben, auch die Ideen, die real aus gesetzlichen, finanziellen oder bautechnischen Gründen, schwierig oder unmöglich zu realisieren wären, trotzdem präsentieren zu können.
Es gab z.B. Ideen, wie ein überdimensionales Vogelnest als Verbindung zwischen Gebäuden einer Fußgängerzone oder eine Passage zwischen den AKH-Türmen, ein Aquarium in der U-Bahn Unterführung, einen Swimmingpool am Schuldach oder textile Vorhänge in Form eines orientalischen Nomadenzeltes am Naschmarkt.


Die Skizzen und Entwürfe wurden gescannt und fotografiert und im weiteren Schritt an den Computern mit dem Bildbearbeitungsprogramm GIMP mit zur Verfügung gestellten Mustern, Texturen und Farben versehen. Die Visualisierungen wurden im Programm schrittweise auf mehreren Ebenen dargestellt, sodass eine Bildabfolge und eine Animation möglich waren. Es mussten auch perspektivische Verzerrungen, Skalierungen, Farbabstimmungen und Proportionierungen geübt und angewandt werden.
Die Projekte wurden zunächst in einer digitalen Abfolge von collagierten Bildern dargestellt.


Die Einzelprojekte wurden zuletzt noch mit Hilfe von Powerpoint und einem Filmbearbeitungsprogramm zusammengefügt, sodass alle gemeinsam neue zukünftige Kunst- oder Architekturvisionen für einige Wiener Standorte anbieten. Die Projekte sind eine Mischung aus einerseits baulichen und andererseits rein ästhetischen oder teilweise provokanten Interventionen; und somit ein Dialog zwischen Architektur und Kunst. Auch wenn die tatsächliche Realisierung nur eine visuell-digitale bleibt, so gab es doch die Möglichkeit die Stadt mitzugestalten. Die SchülerInnen konnten einen Prozess nachvollziehen, welcher bei der Präsentation einer künstlerischen Idee stadtfindet.
Im Gegensatz dazu wurden die Phasen, die ein Architekturprojekt bis zur Realisierung durchmachen muss, diskutiert.

Mag. Petra Suko und DI Gordana Pivarski